Im Bericht über VPN Anbieter steht im Magazin c't geschrieben:
Einige Anbieter akzeptieren auch besonders datensparsame Zahlungsmittel wie etwa Bargeld oder Kryptowährungen wie Bitcoin.
Bargeld, ja schon, aber ist eine Bitcoin–Transaktion tatsächlich datensparsam? Die Antwort hängt von der Interpretation dieser Sparsamkeit ab:
Größe einer einzelnen Transaktion: Die Metadaten einer Transaktion sind tatsächlich sehr klein.
Transaktionsschlüssel, Input und Output Wallet-IDs und Beträge, zusammen mit Verwaltungsdaten betragen meist weniger als 500 Bytes.
Anzahl an Kopien der Transaktion: Die Stärke von Bitcoin ist Dezentralisierung durch massive Redundanz.
Jede bestätigte Transaktion ist auf jedem full node gespeichert.
Davon gibt es derzeit etwa 20.000 öffentlich erreichbare, vermutlich ein vielfaches davon an privaten Kopien der gesamten Blockchain.
Damit dürfte jede Transaktion etwa hunderttausendmal im Bitcoin Netzwerk abgespeichert sein.
Sparsam ist das eher nicht.
Datensparsamkeit aus der Sicht des Benutzers:
Das ist wahrscheinlich der relevante Punkt, auf den im Artikel mit „Datensparsamkeit referenziert wird.
In einer Transaktion sind kein Name, keine Adresse, keine Kontonummer bei einem Institut oder ähnliches gespeichert.
Der Identität der Sender und Empfänger einer Finanztransaktion bei Bitcoin besteht lediglich durch die Wallet-Adresse der Beteiligten.
Klingt erstmal sehr anonym.
Oder pseudonym, um genauer zu sein. Pseudonymität bedeutet, dass ein Rückschluss auf die Person mit zusätzlichen Merkmalen möglich ist.
Das heisst weiter, sobald dieser Zusammenhang zwischen Wallet-Adresse und Person bekannt ist,
lassen sich sämtliche Transaktionen nachverfolgen.Hier hat dieser technische Schlüssel beinahe die gleiche Wirksamkeit wie biometrische Merkmale:
Einmal bekannt geworden, wie ein Fingerabdruck, lässt sich diese Verknüpfung nicht mehr zurücknehmen.
Einträge in der Blockchain sind dauerhaft persistent und bleiben erhalten, solange Bitcoin selbst erhalten bleibt. Ich gehe davon aus, dass die großen Mitspieler die Personen hinter den Bitcoin Adressen kennen, zumindest wenn sie diese Erkenntnis haben wollen,
durch Rückverfolgung über das Internet,
durch eine Transaktion oder Tausch mit dem althergebrachten Finanzsystem,
durch Spionage,
oder durch schlichte Unachtsamkeit. Anonymität für Bitcoin Nutzer ist somit eine schwache Anonymität.
Natürlich kann man Maßnahmen ergreifen, um die Zuordnung zu erschweren,
etwa Anbieter von Wallets, die IP-Adressen verbergen,
oder auch ein häufiger Wechsel der Wallet. Aber diese Methoden haben ihre Nachteile, und wirklich sicher kann man nie sein, dass die eigene Identität verborgen bleibt.
Somit: Datensparsamkeit ist keine unumschränkte Eigenschaft von Bitcoin …