Herr Max Mustermann sucht das Glück

Herr Rossi

Denn Herr Rossi sucht das Glück
Sucht man es, so fehlt ein Stück
Ja, es fehlt ein Stück vom Glück

Herr Rossi ist eine italienische Zeichentrickfigur, die meine frühe Kindheit in den 1970ern ein kleines Stück geprägt hat. Das Wort "Glück" ist seither mit Herrn Rossi ein bissl assoziativ verknüpft -- und mit dem hier zitierten Titellied, das schon eine tiefe Weisheit zum Thema offenbart: Das Glück ist schwer zu fassen, und ob es überhaupt ein perfektes Glück gibt darf bestritten werden.

Es gibt da auch noch ein paar ähnliche Sprüchlein:

Das Glück is a Vogerl.

Das Glück ist hinter dem Horizont.

Alles in allem nicht sehr ermunternd für Glücksritter.

Glück?

Was ist es? Brauchen wir es überhaupt? Es scheint in der Philosophie ein eher zweitrangiger, wenn nicht sogar belächelter Begriff zu sein. Was ist Glück schon im Vergleich zu Weisheit, Wissen, Erkenntnis, Humanismus?
Zu letzterem Begriff gibt es dann doch eine Brücke: Was macht den Menschen aus, was treibt ihn an? Die Erfüllung aller Wünsche, das Nachgeben aller Triebe, das Verwirklichen aller Ideen. Was ist das anderes als Glück?

Immer Mehr Glück.

Leider ist Glück auch eine Droge, zumindest für die Gesellschaft als ganzes. Man will glücklicher sein als das eigene Ich von gestern, glücklicher als die Nachbarn, glücklicher als die Leute von Irgendwo. Diese Eigenschaft des Glücks, dass es eine Jagdbeute ist und nicht schnödes Geschenk, verhindert, dass sich eine Gesellschaft auf hohem Niveau, ohne Wachstum, konsolidieren kann. So sad.

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