Beim Blinken Bitte Abbiegen, Aber Handzeichen Tun's Auch.

Im Browser Firefox wurde kürzlich das berühmt-berüchtigste aller HTML-Tags, das "<blink> Element" in Ruhestand geschickt. Entstanden in der schmutzigsten Zeit der browser wars zwischen Netscape und Microsoft waren die blinkenden Webseiten gleichermaßen unbeliebt bei Webdesignern als auch deren Kunden — etwas Geschmack vorausgesetzt.

Aber das Blinken ist wieder da. Zwar nicht im Browser, sondern auf den Straßen im nächtlichen Wien, wo es meiner meiner Meinung nicht nur nervig ist, sondern auch gefährlich. Quelle der Störung sind Floriani-Radler, die eine – schon berechtigte – Angst davor haben, vom motorisierten Verkehr bei schlechter Sicht übersehen und umgenietet zu werden. Diese Verkehrsteilnehmer montieren sich deshalb ein Rücklicht, besonders egoistische Exemplare sogar das Straßenlicht, in einer blinkenden Variante.

Für sie selbst ist der Effekt natürlich gegeben, besser gesehen zu werden. Allerdings auf Kosten nichtblinkender Verkehrsteilnehmer und selbst das nur solange sich nicht alle so ein Licht montieren. Der nächtliche Stadtverkehr ist mit seinen vielen Lichtreizen ohnehin schon eine Herausforderung an die optische Wahrnehmungsfähigkeit; wenn nun die Straße voll mit Blinklichtern ist, wird das der Aufmerksamkeit auch für Ampelanlagen und ähnliches sehr abträglich sein. Diese Radfahrer sollen bitte so viel Verstand einsetzen um sich vorzustellen, wie die Straßen aussehen würden, wenn alle so handeln würden. Wenn dieses Gedankenexperiment nicht in Einsicht endet, dann kann leider nur mehr krankhafte Egozentrik diagnostiziert werden.

Blinklichter im Straßenverkehr bitte für wichtige Ereignisse reservieren: Abbiegevorgänge, grünblinkende Ampeln, besondere Gefahrensituationen. Weg damit von der Fahrradbeleuchtung.

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