Bio regulieren? Wie? Wieviel?

Ein taz.de Artikel ("Die reine Leere") beschäftigt sich mit einem sehr realen Problem von Biolebensmitteln: Verbrauchervertrauen, Zertifikate und die Überprüfung derselben. In diesem Text geht es um das gewichtigste Biolabel, das EU Bio Zertifikat. Die EU ist nicht an durch ihren Regulierungsunwillen berühmt, und der zuständige Kommissar möchte nun auch Bio noch besser (?) regulieren und überprüfen.
Einerseits klingt das gut: Bio ist Vertrauenssache, und um einem Zertifikat vertrauen zu können, das einen großen überregionalen Markt bedient, braucht es viele Richtlinien und Kontrollen. Das alles macht aber Biolandwirtschaft aufwändiger; zu den kostenintensiven Nachteilen der Biolandwirtschaft an sich kommen damit noch die Kosten für die Zertifizierungen — der Preisabstand zu Produkten der konventionellen Landwirtschaft wird noch höher.
Wo Kostendruck zu stark wird kommen Skaleneffekte ins Spiel. Das heißt, kleinere Biobetriebe würden die Grundkosten der Zertifizierung nicht auf so viele Erzeugnisse umsetzen und somit für den Handel nicht attraktiv sein. In Folge werden in den großen Handelsketten, die in Österreich den Markt dominieren, auch im Biosegment nur mehr große Erzeuger vorkommen. Kleinbetrieben bleibt der regionale Direktmarkt.

Es sind diese Zwiespältigkeiten, diese Art einer gewissen Rücksichtslosigkeit, die Misstrauen in die "Regulierungswut" auslösen.

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