Die Sicht eines Photographen auf die niederländische Lebensmittelindustrie
Henk Wildschut wurde vom Amsterdamer Reichsmuseum beauftragt, die Lebensmittelherstellung in den Niederlanden zu Dokumentieren. In einem Beitrag der SRF ("Wie die Niederlande perfekt optimiert Lebensmittel produzieren") zieht er Resümee, wie er als Konsument von ehemals ausschließlich Biolebensmitteln seine Einstellung geändert hat.
Überzeugend sind seine Stellungnahmen nicht:
Als Konsument nehme er dabei aber in Kauf, dass die Tiere anders gelebt hätten.
"Anders" gelebt also. Ein schlimmer Euphemismus für das dahinvegetieren in Tierfabriken. Auch das Killerargument der Rechtfertigung der Branche darf nicht fehlen:
Die Idee jedoch, dass es Freilandhühner und glückliche Schweine für alle geben sollte, sei schlicht nostalgisch. Solange die Menschen – insbesondere die Niederländer - nicht bereit seien, mehr Geld für ihr Essen auszugeben, müsse grossflächig produziert werden.
Na, dann kann man halt nix machen. Aber wenigstens das Beste für den Menschen wird getan:
Und der Arbeiter in der Schweinemästerei mit 50'000 Tieren muss sich heutzutage immer duschen, bevor er die Ställe betritt – sonst könnte er Krankheitskeime in den Stall einschleppen. Früher, da wuschen sich die Bauern erst abends, bevor sie schlafen gingen. [..] Niederländische Nahrung kommt aus einer total kontrollierten Umgebung, lautet eine der wichtigsten Erkenntnisse des Fotografen.
Die Konsumenten können aufatmen — es wird geduscht, bevor die lieben Schweinderln gestreichelt werden. Da kann nichts ungesundes dran sein. Möge Herrn Wildschut sein Schnitzerl schmecken, es ist ihm zu vergönnen.