Medienvielfalt & Wirtschaft

Werbewirtschaft ist schon etwas seltsam. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass ich jemals auf ein Werbebanner im Browser geklickt hätte, trotzdem ist es dieses Potential, das erst viele Angebote ermöglicht. Der Medienkonsument will die Werbung meist nicht, und doch ist sie die finanzielle Basis, die noch dazu dem Medium auch noch Ressourcen kostet. In der Kommunikation zweier Parteien ist ein inzwischen oft den Kommunikationskanal fast schon beherrschendes (Bandbreite, Fläche, Aufdringlichkeit) Element, dass beide Parteien gar nicht wollen, aber das diese Kommunikation erst ermöglicht, da eine dritte Partei der Meinung ist, einen Vorteil davon zu haben. Soweit so seltsam.

Diese Werbung ist jetzt nicht nur einfach irritierend. Am Bildschirm, im Browserfenster, erscheinen viele Werbeflächen, meist einige davon animiert. Beim Überfahren mit dem Mauszeiger gibt's Gedudel. Ein leistungsschwacher Rechner (wie mein Laptop) ist damit überfordert. Zur manchmal nervtötenden Ablenkung gesellt sich dann auch noch eine fast Unbenutzbarkeit der Seite. Aber nein, es wird ja niemand gezwungen solche Angebote zu nutzen.

Als Alternative gibt es Bezahlangebote; war ja früher auch so, dass man für seine Tageszeitung bezahlte. Aber das waren halt andere Zeiten. Mit nur einem Informationsanbieter ist man nicht mehr zufrieden, das Internet sorgt für die Möglichkeit, mehrere Quellen zu lesen. Wenn man nun, mehr oder weniger regelmäßig, zehn Nachrichtenseiten ansehen will, und jedes zehn Euro im Monat dafür nimmt, dann sind das immerhin 100 Euro im Monat. Für die meisten zu viel. Also doch Werbung. Oder mit vielleicht leichter moralischer Schieflage einen Adblocker im Browser benutzen. Oder sich doch immer nur auf die Nachrichten von einer Website bescheiden — das Ende der persönlichen Vielfalt.

Oder auf eine brauchbare Form von Micropayment (Mikrobezahlung) warten?

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