Sechs Wochen Sollest Du Ruhen

Die sechste Urlaubswoche ist zur Zeit der Probierstein der Sozialpartnerschaft. Von der WKÖ stark bekämpft und von der Gewerkschaft ebenso vehement gefordert. (Artikel auf derstandard.at: ÖVP patzt bei der sechsten Urlaubswoche, Metaller-KV: Sechste Urlaubswoche nicht vom Tisch)

So verständlich der Widerstand gegen eine weitere Erhöhung der Gesamtlohnkosten ist, so sehr ist es kurzsichtig gerade diese Forderung kategorisch abzulehnen. Nach der letzten Entwicklung durch Informationstechnologie und den Auswirkungen der Globalisierung wird hierzulande an Mitarbeitern rationalisiert und optimiert — verständlich eben, bedenkt man den Kostenfaktor.

Menschen sind nicht beliebig optimierbar, und der Hebel für die Zeit und die Fehlerfreiheit ist für viele schon schwer erträglich. Eine einzelne Entscheidung führt genauso wie eine vertrödelte Stunde zu messbaren Verlusten für das Unternehmen, das war vor 30 Jahren noch entspannter. Diese Spannung führt bei vielen Mitarbeitern zu Stress, wogegen Urlaub ein probates Mittel ist.

Somit ist die sechste Urlaubswoche nicht nur ein Kostenfaktor, sondern auch für viele – nicht alle – Unternehmen ein Gewinn an Mitarbeiterqualität; und im Gegenzug wäre die Arbeitnehmerseite sicher auch gewillt gewesen, Maßnahmen zur Senkung der Lohnkosten zu akzeptieren. Diesen Wunsch vieler Arbeitnehmer abzublocken ist ein unternehmerischer Fehler.

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