Sparen Unerwünscht
Es geht hier nicht um diejenige Form von Sparen, die medial die letzten Jahrzehnte bestimmten, nämlich die Reduktion von Ausgaben; es geht hier um das dagobert'sche Anhäufen von Zahlungsmitteln zum Erwerb von Gütern in der Zukunft.
Urschitz meint heute in der Presse, dass eine staatliche Förderung dieser Art der Finanzgebarung unzeitgemäß sei:
Es geht hier um Grundsätzliches: Die staatliche Förderung von im Moment bank- und volkswirtschaftlich unerwünschtem Verhalten (nämlich Sparen) ist nicht nur ziemlich dämlich, sondern auch sehr symptomatisch für das, was im heimischen Förderwesen insgesamt schiefläuft.
Ja, es ist symptomatisch. Aber zur Abwechslung ist dieser – vom Förderungsvolumen wie Herr Urschitz selbst schreibt eher unerhebliche – symbolische Akt eine Aufforderung des Systems, sich nicht abhängig zu machen vom Staat oder von Banken. Und nein, es ist volkswirtschaftlich nicht unerwünscht, finanzielle Reserver zu bilden. Zumindest solange man dem Wort »Marktwirtschaft« noch einen Funken Positives abgewinnen will, oder zumindest als gelinderes Übel zur Planwirtschaft sieht.
Dämlich ist lediglich, sich Bürger (und Unternehmen) zu wünschen, die finanziell nackt dastehen und von Schicksalsschlägen oder dem Unbill anderer aus der Bahn geworfen werden können.