Versteuerung von Überstunden
"Genug gezahlt - Überstunden steuerfrei!"
plakatiert das BZÖ ganz groß. Klingt ja gar nicht schlecht, für die arbeitende Bevölkerung. Warum wird der "Mehrwert", den man für ein Unternehmen leistet nicht auch vom Staat belohnt?
So richtig es ist, die Staatsquote zu senken — das ist definitiv der falsche Weg. Wieder eine Ausnahme, ein Schlupfloch im Steuerrecht zu installieren, ist schlichtweg Unsinn. Ein paar Schlaue werden sicherlich auf die Idee kommen, das Grundgehalt zu senken und das Gehalt steuerschonend mit überhöhten Stundenabrechnungen auszuzahlen. Und auch für die ehrlichen und fleißigen ist es das falsche Signal. Die immer komplexer werdende Arbeitswelt verlangt nach Ausgleich, nach Erholung, zumindest für die meisten. Eine zwangsläufig hohe Besteuerung des Grundgehalts um steuerfreie Überstunden zu ermöglichen wird die Belastung steigern, womöglich auch noch die Arbeitslosigkeit erhöhen. Eine lose-lose Situation.
Wer tatsächlich der Typ ist, mit viel (Stunden-)Leistung sich viel Geld zu erarbeiten, dem sollte eigenes Unternehmertum als Selbständiger leicht ermöglicht werden; das wäre in diesem Fall der richtige Weg.